Die Administration des ponts et chaussées hat zusammen mit der Administration de la nature et des forêts eine Vereinbarung getroffen, wie Grünflächen entlang von Straßen extensiv gepflegt werden. Ziel ist es, Grünflächen naturnah zu entwickeln und ökologisch aufzuwerten. Zentrales Augenmerk liegt dabei weiterhin auf der Funktionsfähigkeit der Straßen und Wege sowie auf der Gewährleistung der Verkehrssicherheit.
Durch die angepasste Pflege wird ein möglichst naturnahes und gleichzeitig gepflegtes Erscheinungsbild geschaffen. Die Verkehrsflächen fügen sich besser in die umliegende Landschaft ein. Einheimische Vegetation wird gefördert, Ressourcen und Energie werden geschont und der notwendige Arbeitsaufwand verringert.
Auch der Unterhalt entlang der Umgehungsstraße folgt diesen Pflegeprinzipien.
Für jede Grünfläche wurde die passende Vegetationsform sowie Art und Umfang des Unterhalts festgelegt. Es werden Wiesen mit verschiedenen Schnitthäufigkeiten, krautige Brachen, Gehölzflächen oder einzelne Gehölze unterschieden. Für die Zuordnung ist die Funktion der Fläche im Straßenraum ausschlaggebend.
Unmittelbar entlang der Straße und wo eine gute Einsehbarkeit erforderlich ist, werden niedrige Wiesenstrukturen unterhalten. Die Wiesen werden häufiger gemäht, um Sichtbereiche freizuhalten und die Funktionsfähigkeit von Gräben oder Leitpfosten zu gewährleisten. Im Randbereich kann das Gras dagegen höher wachsen, bevor es geschnitten wird.
Die Böschungen können sich ungestört entwickeln. Die Pflege richtet sich nach den mittel- bzw. langfristigen Entwicklungszielen der Fläche. Sollen die Böschungen offen gehalten werden, werden sie alle zwei bis fünf Jahre gemäht und es entstehen krautige Brachen. Ist keine Offenhaltung erforderlich oder gewollt, erfolgt die Entwicklung von Gehölzflächen bis hin zum Waldstadium.
Gehölze werden nur dort gepflanzt, wo sie die Sicht nicht behindern, sie können so einen freien Wuchs entwickeln. Entlang von Straßen und Wegen werden sie nur so weit geschnitten, wie es für die Verkehrssicherheit und die Nutzbarkeit erforderlich ist.
Vor Ort informieren mehrere Tafeln über die Maßnahmen. Inforationstafeln für Autofahrer sind entlang der Umgehungsstraße aufgestellt. Tafeln für Fußgänger sind an mehreren Standorten in Junglinster zu finden. Sie erklären die Pflegeprinzipien und zeigen die Bedeutung der Maßnahmen für Mensch und Natur auf.
Durchgeführt wird das Projekt zusammen von der Administration des ponts et chaussées, der Administration de la nature et des forêts sowie der Gemeinde Junglinster.